Ungarn – da, wo Paprika nicht nur Gewürz ist

Ungarn überrascht. Und zwar positiv. Zwischen alten Thermalbädern, Jugendstil-Gebäuden, riesigen Puszta-Ebenen und der charmant-verfallenen Eleganz Budapests merkt man schnell: Hier läuft vieles entspannter als im Rest Europas vor allem im ländlichen Raum, wo die Zeit stehen geblieben scheint, irgendwo zwischen 1986 und „ach, passt schon“.
Wer mit dem Van unterwegs ist, wird Ungarn lieben allein schon wegen der entspannten Stellplatzsituation und der oft herzlichen Gastfreundschaft. Freistehen klappt außerhalb der Städte oft problemlos (wenn auch nicht offiziell erlaubt), und in kleineren Dörfern wird man mit einem Nicken begrüßt statt mit Strafzetteln.
Für Familien ist das Land ideal: kurze Distanzen, viel Natur, erschwingliche Unterkünfte und eine hohe Kinderfreundlichkeit. Spielplätze? Fast überall. Thermalbäder? Noch mehr. Und die sind nicht nur für alte Leute auch Kinder können dort stundenlang plantschen, während die Erwachsenen so tun, als würden sie „gesundheitsförderlich entspannen“.
Hunde? Willkommen! Ob im Café, am Seeufer oder beim Spaziergang durchs Dorf Ungarn liebt Tiere. Unsere Vierbeiner wurden mehr gestreichelt als wir. Nur an Leinenpflicht sollte man sich in Städten halten, auch wenn’s keiner so genau nimmt.
Und was Ungarn ganz besonders kann: Geschichte. Mal tragisch, mal beeindruckend, aber nie langweilig. Die Zeit der Habsburger, der Freiheitskampf, das sozialistische Erbe all das ist spürbar, aber nie aufdringlich.
Kurz: Wer ein Land sucht, das mehr ist als der Balaton und Lángos, das Authentizität mit einem leichten Augenzwinkern serviert und sich auch für entspannte Roadtrips eignet sollte nach Ungarn. Und bleiben. Wenigstens für eine Weile.

Unsere Reiseberichte aus Ungarn
Wissenswertes
Ungarn liegt mitten in Europa und das merkt man auch am Wetter. Im Sommer kann es ordentlich heiß werden, gerne mal über 35 °C, mit einer Prise „Ich-schmelze-im-Van“-Feeling. Wer keine Klimaanlage hat, lernt schnell, warum die Einheimischen nachmittags lieber im Schatten dösen als Städte erkunden.
Frühling und Herbst dagegen sind Gold wert: angenehme Temperaturen, weniger Touristen und noch genug Sonnenstunden, um auch ohne Vitamin-D-Pillen durchzukommen. Der Herbst hat dabei oft die Nase vorn bunte Wälder, Erntezeit auf dem Land und eine Atmosphäre zwischen Melancholie und Bilderbuch.
Der Winter? Kalt. Punkt. Aber auch charmant mit knackigen Minusgraden, gefrorenen Seen und dampfenden Thermalquellen unter freiem Himmel. Wer also den Van stehen lässt und sich in eine Unterkunft mit Heizung rettet, bekommt auch im Dezember echte Wohlfühlmomente (nur eben in Wollsocken).
Fazit:
Beste Reisezeit? Frühjahr (April bis Juni) und Herbst (September bis Oktober). Sommer geht auch, aber dann besser mit See in der Nähe oder Ventilator im Gepäck. Und wer den Winter liebt: bitte sehr, aber warm anziehen.
Ungarn war mal das Land, wo man mit 10 Euro gefühlt eine Woche überlebt hat. Diese Zeiten sind vorbei aber im Vergleich zu Deutschland ist das Preisniveau immer noch deutlich entspannter.
Lebensmittel auf dem Markt? Günstiger.
Essen gehen im Restaurant? Auch günstiger besonders, wenn man die Touri-Hotspots meidet und sich stattdessen dort hinsetzt, wo nur ungarisch gesprochen wird. Für 5 bis 8 Euro gibt’s oft ein gutes warmes Gericht inklusive Getränk.
Campingplätze? Moderat. Freistehen? Meist gratis, wenn man niemanden stört. Unterkünfte? Viel günstiger als in deutschen Städten außer vielleicht direkt am Balaton, wo sich manche Gastgeber für 3 Sterne auch mal 4 Sterne bezahlen lassen.
Benzinpreise? Schwanken. Mal spürbar unter deutschem Niveau, mal fast gleich, aber insgesamt kein Schockmoment an der Zapfsäule.
Fazit: Wer aus Deutschland kommt, reist in Ungarn in der Regel spürbar günstiger vor allem, wenn man nicht jeden Tag Cappuccino in Budapest trinken oder am Balaton in der ersten Reihe stehen will. Für Vanlifers, Familien und Hundebesitzer ein echtes Sparland ohne dass man dafür auf Komfort verzichten muss.
Ungarn fährt… sagen wir mal: eigen. Nicht so wild wie in Italien, aber auch nicht so entspannt wie in Skandinavien. Wer mit dem Van oder Auto unterwegs ist, sollte ein paar Dinge wissen:
- Tempolimit? Gibt’s. Und es wird auch kontrolliert. Innerorts 50 km/h, außerorts 90 km/h, Schnellstraßen 110 km/h und auf der Autobahn 130 km/h. Wer schneller ist, bekommt nicht nur einen Vogel vom Gegenverkehr, sondern auch gerne mal Post.
- Vignettenpflicht! Auf den Autobahnen herrscht Mautpflicht elektronisch per E-Vignette. Gibt’s an Tankstellen, online oder per App. Wer ohne fährt, wird gefilmt. Und das System merkt sich dein Kennzeichen schneller, als du „Puszta“ sagen kannst.
- Straßenzustand? Wechselhaft. Autobahnen und Hauptstraßen sind meist in Ordnung, kleinere Landstraßen dagegen manchmal eher Feldweg mit Teerüberzug. Schlaglöcher gibt’s gratis, genau wie überraschende Bodenwellen.
- Tiere auf der Straße? Möglich. Gerade auf dem Land kreuzen gerne mal Hunde, Katzen, Hühner oder ein Pferdewagen den Weg. Fuß vom Gas auch wegen der Straßenverhältnisse.
- Notfall? Die europäische Notrufnummer (112) funktioniert natürlich auch hier, aber wer kein Ungarisch spricht, sollte eine Übersetzungs-App bereithalten, nicht jeder Polizist ist multilingual.
Kurz gesagt: Wer defensiv fährt, das Navi nicht zu ernst nimmt und der E-Vignette Beachtung schenkt, kommt gut durchs Land. Und mit einem freundlichen Nicken geht oft mehr als mit der Hupe.
Vanlife
Ungarn ist (noch) ein echter Geheimtipp für Vanreisende. Keine überfüllten Stellplätze, kein Campingplatz-Stress in der Nebensaison, dafür Natur, viel Platz und diese wunderbare Mischung aus Gelassenheit und „Mach halt, solange du niemanden störst“.
- Freistehen: Offiziell verboten. Inoffiziell: wird außerhalb der Städte und Touristenregionen meist toleriert, solange man sich benimmt. Wer den Müll mitnimmt, das Lagerfeuer bleiben lässt und nicht direkt vor der Dorfkirche parkt, hat gute Chancen, in Ruhe zu stehen oder sogar spontan zum Abendessen eingeladen zu werden.
- Versorgung: Entsorgungsstationen? Gibt’s, aber nicht an jeder Ecke. Am besten vorab recherchieren oder Campingplätze zur Leerung einplanen. Wasser findet man oft an Tankstellen oder Friedhöfen (ja, wirklich).
- Strom & Internet: Handyempfang ist selbst in ländlichen Gegenden erstaunlich stabil. Mobile Daten? Schnell und günstig. Strom? Nur, wenn du autark unterwegs bist oder dir für ein paar Nächte einen Campingplatz gönnst die sind oft klein, familiär und deutlich günstiger als in Deutschland.
Fazit:
Vanlife in Ungarn ist unkompliziert, günstig und überraschend vielseitig, solange man ein bisschen vorbereitet ist, seine Erwartungen nicht an deutsche Standards knüpft und weiß, wie man einen Gaskocher bedient. Und wenn’s doch mal holprig wird: Es ist eben Ungarn, nicht die Schweiz. Aber genau das macht den Reiz aus.
Urlaub mit Kind
Ungarn ist wie gemacht für Familien, die nicht auf Animation, aber auch nicht auf Nervenzusammenbrüche stehen. Alles ist ein bisschen kompakter, entspannter und vor allem günstiger als anderswo was gerade mit Kind ein echter Pluspunkt ist.
- Kinderfreundlich? Absolut. In Restaurants gibt’s oft Hochstühle, auf Spielplätzen fehlen zwar manchmal die TÜV-Siegel, aber dafür nicht der Spaß. Die Ungarn selbst sind gelassen im Umgang mit Kindern laut, matschig oder neugierig? Kein Problem. Eher: ganz normal.
- Wasser marsch! Thermalbäder und Erlebnisbäder sind überall und viele haben extra Kinderbecken, Rutschen oder Wasserspielplätze. Perfekt, wenn das Wetter mal nicht mitspielt oder man einfach keine Lust auf Sightseeing hat.
- Abwechslung für alle Altersklassen: Burgen erklettern, Tiere auf Bauernhöfen besuchen, Boot fahren, in Höhlen kriechen oder durch Naturparks spazieren Ungarn bietet viel, ohne dass man stundenlang fahren muss. Alles ist nah genug für Tagesausflüge, auch mit Mittagsschlaf im Auto.
- Essen: Meist deftig, aber kindertauglich. Pommes und Palatschinken gibt’s fast überall, und wer Glück hat, findet sogar Gulasch in „nicht-scharf“. Obst und Gemüse gibt’s frisch vom Markt, und Lángos mit Knoblauch kann überraschend beliebt sein bei Kindern und Eltern.
Kurz gesagt:
Ungarn ist ein ideales Ziel für Familien, die Abenteuer mögen, aber keine Lust auf überteuerte Freizeitparks oder stundenlange Anreisen haben. Hier darf Kind noch Kind sein – und Eltern auch mal kurz durchschnaufen.
Urlaub mit Hund
Ungarn ist hundefreundlich. Wirklich. Nicht dieses „Ja, Hunde dürfen mit, aber bitte leise, unsichtbar und nur unter dem Tisch“-freundlich. Sondern herzlich, unkompliziert und oft erstaunlich tolerant besonders abseits der großen Städte.
- Unterkünfte: Viele Ferienhäuser und kleinere Hotels erlauben Hunde oft ohne Aufpreis. Auf dem Land wird meist nur gefragt, wie viele, nicht ob. Wer mit zwei Chihuahuas oder einem gut erzogenen Labrador anreist, bekommt selten ein Problem.
- Leinenpflicht? Ja, theoretisch. In Städten sollte man den Hund anleinen, auch wenn’s nicht immer jemand interessiert. Auf dem Land? Lässt ihn eh jeder frei laufen solange er sich benimmt. Nur bei Schafherden & Hühnern lieber vorher anleinen, sonst gibt’s Ärger vom Bauern (verständlicherweise).
- Gassi gehen: Platz gibt’s genug Felder, Wälder, Seen und Wiesen laden ein zum endlosen Spazieren. In Nationalparks gelten Regeln (Hund an die Leine!), aber sonst geht’s sehr entspannt zu. Und: Fast überall trifft man auf andere Hunde die meisten sozialverträglich.
- Futter & Tierärzte: Hundefutter gibt’s in jedem größeren Supermarkt, auch Markenware. Tierärzte? Gut ausgebildet, freundlich, deutlich günstiger als in Deutschland und im Notfall meist schnell verfügbar.
- Und sonst? Die Ungarn lieben Tiere. Unsere Hunde waren oft die Stars wurden gestreichelt, bewundert und in manchen Cafés sogar mit Wasser versorgt, bevor wir überhaupt die Speisekarte gesehen hatten.
Fazit:
Ungarn ist ein entspanntes Reiseland mit Hund viel Natur, viel Toleranz, wenig Bürokratie. Wer seinen Hund kennt, Rücksicht nimmt und die gängigen Regeln beachtet, kann hier einen richtig schönen Urlaub auf vier Pfoten verbringen.
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